Die Fotografien der Serie „Außenwelt“ präsentieren Räume, die sich einer klaren Definition entziehen. Raumbegrenzungen werden durch Spiegelungen, Unschärfe und Lichtbrechung in Frage gestellt, unterschiedliche visuelle Ebenen miteinander verwoben. So erscheint die Abbildung eines realen Raums als Visualisierung eines imaginären Raums voller Möglichkeiten.
Das Sehen ist ein komplexer Prozess. Licht trifft auf die Netzhaut, lichtempfindliche Rezeptoren wandeln es in elektrische Signale um, die Sehnerven leiten diese an das Gehirn weiter. Dort werden sie interpretiert, und wir gewinnen eine visuelle Wahrnehmung der Außenwelt. Die Interpretation unserer Sinneseindrücke ist jedoch stark von jeweiligen Erfahrungen, Wissen, Stimmungen und Umfeld abhängig. Um uns vor Reizüberflutung zu schützen, filtern wir zudem vermeintlich Unwichtiges aus. Wir sehen also vor allem das, was zu unserem Erfahrungshorizont, unserer Bildung und unseren Interessen passt.
Ich interessiere mich für Momente der Irritation, in denen optische Reize möglichst ungefiltert ins Bewusstsein gelangen und halte Augenblicke fest, in denen es gelingt dem Einordnen, Abgleichen und Filtern eine Pause zu gönnen und vorläufig Unerklärliches einfach einmal rätselhaft sein zu lassen und irrationalen Assoziationen Raum zu geben.